10 Symptome der Angststörung, die mehr Menschen betreffen, als du denkst

Die Angststörung kann wirklich unfassbar krasse Symptome hervorrufen.

Manche Symptome ordnen wir der Angst gar nicht zu, andere begleiten uns täglich und von einigen glauben wir, dass sie uns mit Sicherheit direkt ins Grab befördern werden.

Ich habe heute 10 Angstsymptome mitgebracht, die öfter vorkommen, als uns lieb wäre.

Am Ende des Artikels wirst du verstehen:

  • wie vielfältig Angst sein kann
  • was Nervensystem & Emotionen mit den Symptomen zu tun haben
  • und was du machen kannst, um die Symptome loszuwerden

Wenn wir die Angst besser verstehen, können wir ihr viel von ihrer Macht nehmen.

Also lass uns das besser schnell machen.

Angst vor Lebensmittelallergien

Die Angst vor Lebensmittelallergien ist evolutionär betrachtet durchaus sinnvoll.

Unsere Vorfahren mussten schließlich aufpassen, was sie aßen, um nicht vergiftet zu werden oder ernsthafte Gesundheitsprobleme zu riskieren. Das hat uns über die Jahrtausende hinweg vor Gefahren geschützt.

Aber wenn du eine Angststörung hast, kann diese Angst ein wenig eskalieren.

Unsere Gedanken können sich dann um Fragen drehen, wie:

  • Was ist, wenn ich allergisch reagiere?
  • Wie wird mein Körper darauf reagieren?
  • Wie schnell wohl der Notarzt hier ist?

Diese irrationalen Gedanken sind oft das Ergebnis eines überreizten Nervensystems, das auf alles, was unbekannt ist, sehr empfindlich reagiert. Anstatt das Essen zu genießen, schwirren einem dann solche Gedanken durch den Kopf.

Sei dir gewiss, damit bist du nicht alleine!

10 Angstsymptome, die mehr Menschen betreffen als du denkst - Blogartikel über Symptome einer Angststörung und ihre Bedeutung

Angst vor Medikamenten

Die Angst vor Medikamenten äußert sich in einer übermäßigen Furcht, dass Medikamente unerwünschte Nebenwirkungen haben oder gar gesundheitsschädlich sein könnten.

Die Vorstellung, ein Medikament einzunehmen und nicht zu wissen, wie es sich auf den Körper auswirkt, kann ziemlich anstrengend werden.

Es müssen Beipackzettel studiert werden und oft folgt noch eine tagelange Recherche im Internet.

Gibt es Erfahrungsberichte?🧐

Was sagen andere, die das Medikament genommen haben?

Wir haben Angst, die Kontrolle abzugeben und hier dem Arzt zu vertrauen, dass er das für uns richtige Präparat gewählt hat.

Ich erinnere mich noch gut an meine tagelange Recherche zu Vitamin D3, als ich im Mangel war und mein Arzt es mir hochdosiert verschrieb.

Zum Glück habe ich die Einnahme überlebt.

Natürlich ist es hier und da auch richtig, die Medikamenteneinnahme zu hinterfragen. Ich bin jedenfalls kein Freund der ausschließlichen Symptombehandlung.

Aber das ist ja gar nicht der Schmerzpunkt.

Es ist die Angst vor der Angst und das Ausmalen von Horrorszenarien, dass eben typisch bei Angststörungen ist.

Hier können diese irrationalen Ängste leider auch dazu führen, dass man Medikamente nicht einnimmt, selbst wenn sie notwendig sind.

Angst vor unentdeckten Krankheiten

Die feste Überzeugung, dass man an einer ernsthaften Erkrankung leidet, die noch nicht diagnostiziert wurde.

Es beginnt oft mit einer harmlosen körperlichen Empfindung, vielleicht ein kurzes Stechen im Bauch oder ein kribbeln im Arm.

Doch anstatt diese Symptome rational zu betrachten, beginnt ein Teufelskreis der Angst.

Diese Angst kann dazu führen, dass man jede kleine Veränderung im Körper als potenzielles Zeichen für den eigenen Untergang betrachtet.

Du vermeidest Arztbesuche, aus Angst vor dem, was du dort erfahren könntest.

Auch die Internetrecherche kann sehr ausgeprägt sein, was die Sache nicht unbedingt besser macht.

So verstärkt sich die ursprüngliche Angst, da man möglicherweise auf Geschichten von Menschen stößt, die ähnliche Symptome hatten und tatsächlich ernsthaft krank wurden.

Geht man dann doch zum Arzt, nun, dann ergibt sich vielleicht auch der folgende Punkt:

Misstrauen gegenüber ärztlichen Ergebnissen

Du kennst das vielleicht:

Der Arzt hat dir gesagt, dass alles in Ordnung ist, aber trotzdem beschleicht dich so ein Gefühl.

Dein Kopf kann nicht aufhören an den Aussagen des Arztes zu zweifeln. Selbst wenn du die Testergebnisse schwarz auf weiß vor dir zu liegen hast.

  • Dann muss da möglicherweise etwas übersehen worden sein!
  • Die Symptomatik kann doch nicht nur auf Angst zurückzuführen sein.

Oh doch.

Die Angst ist sehr erfinderisch und je mehr du dich reinsteigerst, umso stärker wird sie.

Dieses ständige Hinterfragen wird zu einem Kampf, den du nicht gewinnen kannst.

Denn diese Gedanken, das googeln und die Suche nach anderen Betroffenen, können die Angst weiter verstärken und dich in einen Teufelskreis führen.

Du wirst nie glauben, dass das alles nur durch Angst ausgelöst wird.

Die Wahrheit ist aber, dass dein Nervensystem dadurch permanent überreizt ist, du also chronisch gestresst bist und es so verdammt schwer ist, die Symptomatik zu überwinden.

Verschwommenes Sehen oder Augenflimmern als Angstsymptom

Angst führt zu körperlicher Anspannung und Muskelverspannung. So kann sie sich auch auf die Augenmuskulatur auswirken.

Wenn du gestresst oder ängstlich bist, neigen die Muskeln um deine Augen dazu, sich anzuspannen, was durchaus zu Sehstörungen führen kann.

Auch deine Atmung wird, insbesondere bei Panikattacken, flacher.

Dies kann den Sauerstoffgehalt im Blut beeinflussen und zu einer vorübergehenden Verschwommenheit des Sehens führen.

Die Sehstörungen lassen in der Regel nach, wenn Angst oder Panik abflachen und du dich entspannen kannst.

Trotzdem ist es ratsam, diese bei häufigem Vorkommen auch mal ärztlich abklären zu lassen.

Hier habe ich für dich 4 Atemübungen, die dir bei Panikattacken helfen und langfristig deine Symptomatik lindern können.

Zahnprobleme durch Zähneknirschen (Bruxismus)

Viele Menschen, die unter chronischer Angst leiden, neigen dazu, im Schlaf oder sogar tagsüber die Zähne zusammenzubeißen oder zu knirschen.

Vielleicht bist du auch schonmal nachts wachgeworden und hast gemerkt, wie stark du die Zähne aufeinander gepresst hast beim Schlafen?

Ansonsten wird das ständige Zähneknirschen oft nicht einmal wahrgenommen.

Wenn du dann merkst, dass etwas nicht stimmt, kann das problematisch werden.

Das Gefühl, dass mit deinen Zähnen etwas nicht in Ordnung ist, sie schmerzen oder der Kiefer verspannt ist, führt dich wieder in einen Kreislauf aus Angst vor der Angst.

Ein Zahnarzt dürfte hier der beste Ansprechpartner sein.

Falls du da auch Ängste hast, hier habe ich schonmal sehr ausführlich darüber geschrieben, was man alles gegen die Angst vor dem Zahnarzt machen kann.

Tinnitus als Angstsymptom

Das ständige Hören von Ohrgeräuschen ist oft auf Stress zurückzuführen. Und mangelnde Bewegung, bzw. Fehlhaltung beim Sitzen. Oder eine Mischung aus Allem.

Ich hatte damit schon einige Male zu tun und bemerkte immer wieder, wie verspannt mein Nacken war. Gezielte Übungen für den Körper/Nacken, regelmäßiges Dehnen, sowie entschleunigen, haben bisher immer geholfen.

Die Angststörung ist eine chronische Stresserkrankung und dieser Stress beeinflusst eben sehr stark dein Nervensystem.

Menschen, die unter chronischem Stress leiden, haben die doofe Angewohnheit, sich nicht so gut entspannen zu können.

Die ständige Anspannung kann jedoch die Muskeln im Nacken und Kiefer belasten und so den Tinnitus auslösen und aufrechterhalten.

Es ist außerdem so, dass deine körperlichen Angstsymptome oft in direktem Zusammenhang mit deinen Emotionen stehen. In dem Fall, mit deinem emotionalen Stress.

Tinnitus ist also auch nur ein Beispiel von vielen, wie sich innere Unruhe, negative Gedanken, unverarbeitete Traumata und chronischer Stress als körperliche Angstsymptome äußern.

Angst ist wie ein Schatten, sie wird nur größer, wenn du versuchst vor ihr wegzulaufen - spruchbild

Atemnot oder das Gefühl, nicht richtig atmen zu können

Panikattacken

Bei einer Panikattacke, neigen wir dazu, schneller und flacher zu atmen.

Das kann sich bis zur Hyperventilierung steigern.

Obwohl wir das Gefühl haben, nicht genug Luft zu bekommen, nehmen wir jetzt tatsächlich zu viel Sauerstoff auf.

Dadurch gerät das Gleichgewicht von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut durcheinander, was Schwindel, Atemnot und das Gefühl, die Kontrolle über den Körper zu verlieren, auslösen kann.

Angstzustände

Wenn die Atemnot durch chronische Angstzustände über Wochen oder Monate anhält, ist die Atmung oft unbewusst flach.

Dadurch entsteht das Gefühl, ständig unterversorgt zu sein, obwohl der Sauerstoffgehalt im Blut normal bleibt.

Ich habe das mehr als einmal überprüfen lassen🙄

Für mich war Atemnot sowas wie der Endgegner.

Diese gestörte Atmung hält den Körper in dauerhaftem Stress.

Ständig kontrollierst du deine Atmung und verstärkst die Symptomatik dadurch.

Durch die Anspannung fällt es schwer, die Atmung zu normalisieren, was das Gefühl von Atemnot über Wochen oder sogar Monate aufrechterhalten kann, obwohl keine körperliche Ursache vorliegt.

Mir hat es geholfen, wenn der Arzt mich abhört und den Sauerstoff misst. Dann verging das Symptom meist.

Auch die Tatsache, dass man mit echter Atemnot für gewöhnlich nicht einfach herumläuft und sich „fit“ fühlt, kann helfen, die Anspannung loszulassen.

Ansonsten gilt für alle Symptome:

Entspannungsübungen helfen. Wenn du sie dauerhaft anwendest.

Überwältigende Gedanken – Wenn der Kopf beinahe überläuft

Wenn wir unter Dauerstress stehen, kann das ganz schön üble Symptome mit sich bringen.

Es kann zu Phasen kommen, in denen Gedanken deinen Kopf restlos sprengen.

Diese überwältigenden Gedanken fühlen sich so an, als ob dein Kopf kurz davorsteht, überzulaufen oder sogar zu explodieren.

Es ist, als würden all diese Gedanken sich stapeln, immer mehr werden, bis du das Gefühl hast, keinen Platz mehr in deinem Kopf zu haben.

Du versuchst, klar zu denken, aber es ist unmöglich, weil die Gedanken sich überschlagen und immer wieder die gleiche Schleife drehen.

In solchen Momenten bist du einfach nur verzweifelt und am Ende.

Du möchtest die Gedanken stoppen, sie abschalten, aber sie kommen immer wieder zurück, oft noch intensiver.

Es ist, als würdest du in deinem eigenen Kopf ertrinken, ohne eine Möglichkeit, die Gedankenflut aufzuhalten.

So, als ob du die Kontrolle über dein eigenes Denken verlierst.

Das sind die ganz dunklen Stunden einer Angststörung und sie fühlen sich sehr einsam an.

Aber glaub mir, auch das geht vorbei!!

Emotionale Instabilität

Eben noch zufrieden, dann traurig, beschämt, verzweifelt oder wütend. Schon kleine Trigger können unsere Emotionen kippen lassen.

Alte, aber noch offene Wunden, oder traumatische Erlebnisse können einen großen Einfluss auf die emotionale Stabilität haben.

Wenn du in der Vergangenheit Verletzungen oder schmerzhafte Erfahrungen gemacht hast, speichert dein Körper diese Erinnerungen.

Selbst wenn du glaubst, die Vergangenheit hinter dir gelassen zu haben, können bestimmte Situationen oder Reize Erinnerungen hervorrufen, die zu krass emotionalen Reaktionen führen.

Es ist wichtig, diese Zusammenhänge zu erkennen, um zu verstehen, dass deine Reaktionen nicht einfach „verrückt“ sind, sondern das Resultat eines überreizten Nervensystems (durch Angst) und unerledigter innerer Konflikte.

Emotionale Instabilität kann bei Überforderung auch zu selbstverletzendem Verhalten (SSV) führen. Ein Tabuthema, aber es ist wichtig, dass die Betroffenen darüber sprechen.

Es mag kurzfristig Linderung verschaffen, aber dauerhaft erreicht man damit keine Verbesserung und keine Heilung.

Dabei kann man es wirklich lernen, sich emotional wieder zu stabilisieren.

Mit Unterstützung durch tiefenpsychologische Therapie zum Beispiel.

Auch Bewusstheit & Achtsamkeit gegenüber deinen Gedanken ist sehr wichtig.

So kannst du lernen, deine Emotionen besser zu steuern und dich langfristig zu stabilisieren.

Jetzt roll nicht mit den Augen, es gibt Gründe, warum viele Menschen so überzeugt davon sind🙃

Fazit und Behandlungsmöglichkeiten von Angstsymptomen

Es ist wirklich irre, was unser Gehirn aus Angst machen kann.

Mit diesem Beitrag will ich dir zeigen, dass du nicht alleine bist mit den Symptomen. Viele andere kennen sie ebenfalls, mich eingeschlossen.

Der Weg raus ist steinig und möglicherweise fällt man auch manchmal auf die Nase.

Aber wenn man dran bleibt ist Heilung möglich. In jedem Fall aber kannst du mit den Maßnahmen die ich dir gleich aufzeige, eine deutliche Linderung deiner Angstsymptome erreichen.

Du hast aus dem Text vielleicht mitgenommen, dass du als Angstpatient ein permanent überreiztes Nervensystem hast und damit halt wirklich unter chronischem Stress stehst.

Dieser Stress muss runter. Das ist der erste und wichtigste Schritt.

Stress ist eine Zivilisationskrankheit, die bei weitem noch nicht so ernst genommen wird, wie sie sollte.

Schau also, wo in deinem Leben du kürzertreten kannst, schaff dir mehr Freiraum und Zeit zum Seele baumeln lassen.

Konzentriere dich auf deine Heilung oder mach zumindest den Anfang.

Hierfür brauchst du Zeit und Geduld, vor allem mit dir selbst.

Wege aus der Angst

Psychotherapie:

Ganz klar, eine tiefenpsychologische Therapie oder Gesprächstherapie kann dir helfen, alte Wunden zu heilen, Trigger zu erkennen und deine emotionale Stabilität wiederzuerlangen.

Achtsamkeit:

Regelmäßige Achtsamkeitsübungen, wie kurze Atemübungen, können dir helfen, dich wieder zu erden. Du kannst so lernen, im Hier und Jetzt zu bleiben und deine Gedanken aus einer gewissen Distanz zu beobachten. Das ist sehr hilfreich, wenn es um Angstsymptome geht.

Entspannungsübungen:

Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung können dir helfen, Stress abzubauen und dein Nervensystem zu beruhigen. Auch Sport ist nachhaltig entspannend und gehört zur Angstbewältigung dazu.

In diesem Video habe ich dir noch weitere Tipps zusammengefasst:

Gesunde Lebensweise:

Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung in der Natur und ausreichend Schlaf sind entscheidend für deine allgemeine Gesundheit und dein Mikrobiom. Sie helfen ebenfalls, dein Nervenkostüm zu stabilisieren.

Vernetze dich:

Der Austausch mit anderen Betroffenen gibt vielen das Gefühl, nicht alleine zu sein. Vielleicht hilft es dir zu hören, wie andere mit ähnlichen Herausforderungen umgehen.

Sei da ruhig mutig. Wir machen alle dasselbe durch, nur die Gründe für die Krankheit sind unterschiedlich.

Die Krankheit verstehen:

Es ist super wichtig, dass wir unser Krankheitsbild einigermaßen verstehen. Wir können das Puzzle Stück für Stück zusammensetzen und immer mehr dafür sorgen, dass die Angst weniger wird.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass wir in unserem Gesundheitssystem nicht optimal beraten werden.

Vieles von dem, was ich heute über Ängste weiß, habe ich mir selbst beigebracht.

Und das, obwohl ich über 10 Jahre in verschiedenen Behandlungen für meine generalisierte Angststörung und Depression war.

Durch das lesen von unzähligen Büchern, Online Kurse, Austausch mit anderen Betroffenen und Recherche im Internet, habe ich allerdings ein viel tieferes Verständnis für die Krankheiten entwickelt.

Medizin ist Jahrtausende alt. Ich denke, wir sollten unseren Horizont langsam erweitern und die Ganzheitliche Herangehensweise (wieder) normalisieren.

Ich bedanke mich fürs Lesen, hoffe, meine Worte konnten dir helfen und wünsche dir ganz viel Erfolg bei deiner weiteren Angstbewältigung.

Janin

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