Angstgedanken überwinden – Du bist mehr als deine inneren Zweifel

Wenn du mit einer Angststörung lebst, hast du diese Gedanken sicher schon oft gehabt:
Ich werde diese Krankheit nie überwinden.

Oder so etwas wie:

Mich versteht eh keiner.

Oder wie ich immer gern ganz melodramatisch (aber im Scherz) sage:
Niemand hats so schwer wie ich😩😄

Auch das Gefühl, ganz allein mit diesem Krankheitsbild zu sein, kann sehr belastend sein.

Diese Gedanken (und Gefühle) können uns einnehmen, uns beherrschen und uns immer mehr von der Wirklichkeit wegtreiben.
Ich möchte dir in diesem Artikel aufzeigen, wie du solche Gedanken loslassen kannst.

Es ist wichtig, dass wir ins Handeln kommen und den Fokus auf Lösungen legen.

Das klingt vielleicht nicht so sexy wie 1000 Worte über das Durchkreisen des ewigen Jammertals, aber glaub mir, es wird dir langfristig besser bekommen.

Angstgedanken sind normal.

Sie gehören zu diesem Krankheitsbild und auch mich haben sie lange innerlich zerfressen.

Aber lass bitte nicht zu, dass sie dein Leben bestimmen und wie du es ausrichtest.

Das führt eher in eine Depression als zur Heilung.

Du denkst, du wirst dich nie wieder gut fühlen und das ist auch nachvollziehbar.

Was wir in diesem Wirrwarr von Gedanken aber oft nicht sehen können:

Heilung beginnt nicht mit großen, spektakulären Schritten.

Es sind die kleinen, bewussten und manchmal auch unbewussten Handlungen, die langfristig den größten Unterschied machen.

Angstgedanken stoppen

Der Gedanke „Ich werde es nie schaffen, gesund zu werden“ oder eine beliebige Abwandlung davon, gehört zu den hartnäckigsten Begleitern einer Angststörung.
Er bringt dich in einen Zustand der Lähmung, weil er dir vermittelt, dass es keinen Ausweg gibt.

Doch das stimmt natürlich nicht.

Angststörungen sind heilbar.

Nur die Symptome können so schrecklich ermüdend sein, dass wir immer wieder in Phasen geraten, in denen wir unseren Kampf gegen die Angst aufgeben wollen.

In meinem EBook, die 11 Stufen, der Angst, habe ich diese Angst-Phasen versucht festzuhalten. Du kannst es dir hier kostenlos herunterladen:

Die 11 Stufen der Angststörung

Und genau das ist das Problem:
Dass wir kämpfen.

Ich habe gekämpft wie ein armer Stier in der Arena.

Habe alles gegeben, um immer wieder mit Schwindelgefühl, kribbelnden Beinen, Übelkeit und dem ewigen Kreislauf aus Angst vor der Angst konfrontiert zu werden.

Da passiert es leicht, dass man glaubt, es scheint wirklich keinen Ausweg zu geben.

Erster Schritt:

Versuche, mit dem Kämpfen aufzuhören.
Die Angst ist nicht dein Feind, sie will dir nur sagen, dass etwas in deinem Leben nicht stimmt und du genauer hinschauen musst.

Zweiter Schritt:

Ergreife Maßnahmen, die Sinn ergeben.

Statt dich gegen die Symptome zu wehren, sie zu googeln oder dich in Facebook-Gruppen darüber auszutauschen, ob das wirklich von der Angst kommt, probiere etwas anderes:

Wähle dir ein Thema, das konkret zur Lösung deiner Ängste beitragen könnte, und tauche tiefer darin ein.

Denn Hand aufs Herz:

Der wievielte Artikel ist das, den du liest?
Wie viele Insta-Beiträge hast du gesehen, wie viele YouTube-Videos geschaut?

Das Internet ist voll mit Wissen, aber sei jetzt bitte ehrlich mit dir:


Was hast du konkret, gewissenhaft und lang genug probiert, um die Angst loszuwerden, beziehungsweise zu verringern?

Die Wissensflut kann natürlich sehr herausfordernd sein, aber versuche mal, eine Sache aufzugreifen und wirklich 2 bis 3 Monate (oder gerne länger) durchzuziehen.

Das könnte zum Beispiel:

  • Entspannungstraining
  • Yoga
  • Meditation
  • die Arbeit an deinen negativen Glaubenssätzen
  • oder etwas völlig anderes sein.

Es gibt ja Gründe, warum viele Menschen diese Dinge empfehlen. Sie können deine Ängste lindern und sogar beheben.

Für mich war Meditation ein sehr entscheidender Schritt und hat viel Klarheit in mein Leben gebracht. Hätte ich nach den ersten Malen, die sehr herausfordernd waren, allerdings aufgehört, wäre ich heute nicht so viel weiter als damals.

Es geht nicht darum, alles auf einmal zu lösen, sondern darum, dir einen Bereich zu suchen, der dir guttut und dich spüren lässt, dass du dich endlich mal von der Angst ausruhen kannst.

Vielleicht bemerkst du dabei ja, so wie ich, dass du dich selbst und deine Ängste immer besser verstehen kannst.

Mit dem Verstehen wirst du auch mutiger und bemerkst nach einiger Zeit, wie die Angstsymptome weniger werden.

Die kleinen Schritte, unsere täglichen Handlungen, machen einen Unterschied.

Glaub mir, du wirst Fortschritte machen, wenn du dranbleibst.

Wichtig auch hier:
Die Fortschritte als solche anerkennen und sich mal selbst auf die Schulter klopfen.

Gut gemacht! 🌼🌼😊

Du bist okay, auch wenn du wegen der Angst weniger schaffst als sonst


Vielleicht kennst du diese Tage:

Alles fühlt sich an wie eine riesige Anstrengung.

Sogar das Aufstehen, Duschen oder ein paar E-Mails beantworten, wirken wie die größte Herausforderung deines Lebens.

In solchen Momenten klopfen freundliche Gedanken an, wie:

  • Warum bekomme ich das nicht hin??
  • Was ist falsch mit mir?
  • Alle anderen schaffen das, nur ich bin zu blöd dafür.
Angstgedanken überwinden - frau sitzt nachdenklich am fenster

Aber lass mich dir etwas Wichtiges sagen:

Du bist nicht weniger wert, nur weil du nicht so funktionierst wie sonst.

Dein Körper und dein Geist zeigen dir gerade, dass sie eine Pause brauchen.

Die dauerhafte Angst hat dich in einen Zustand der Überforderung gebracht.

Es bedeutet nicht, dass du scheiterst, es bedeutet, dass du ein Mensch bist.

Ein Mensch, der krank ist.

Sei dir aber gewiss:
Dein Wert als Mensch hängt nicht von deiner Leistung ab.
Das ist nur etwas, das uns von klein auf so eingetrichtert wird.
Das heißt aber nicht, dass es wahr ist.

Immer mehr Menschen werden krank, weil der Leistungsdruck so enorm hoch ist.

Wer hat sich so einen Mist ausgedacht?

Überleg mal:
Wenn ein Freund von dir krank wäre, würdest du ihn dann weniger schätzen?
Wahrscheinlich nicht.
Du würdest Verständnis zeigen, ihm Zeit geben und ihn unterstützen.
Warum solltest du dir selbst nicht die gleiche Freundlichkeit entgegenbringen?

Erlaube dir, die Pause zu nehmen, die du brauchst, um dich zu erholen.
Sie ist keine Schwäche, sondern ein Schritt in die richtige Richtung.

Richtung Heilung.

Wenn das zum Beispiel bedeutet, weniger oder erstmal gar nicht mehr zu arbeiten, erlaube dir das.
Nimm dir Zeit für dich und deine Genesung.

Wie sollen wir uns denn um andere kümmern, wenn es uns selbst nicht gut geht?
Das kann ja nur in die Vollkatastrophe führen.

Du stehst mit einer Angststörung unter Dauerstrom, und dieser Belastung kann man nicht ewig standhalten.
Belastet dich dein Job also, oder etwas anderes, tritt kürzer und erlaube dir, dich um deine Gesundheit zu kümmern.

In aller Ruhe und mit der Zeit, die du dafür benötigst🍀

Es ist so anstrengend, ich habe keine Kraft mehr für all das

Das habe ich sehr oft gedacht.
Einerseits war da dieses Kämpfer-Gen in mir, das niemals aufgeben wollte und es bis heute nicht tut.
Andererseits kam auch ich an meine Grenzen, immer dann, wenn die Angst dauerhaft über Monate da war und sich leicht zu Panik hochschaukeln konnte.
Gedanken darüber, sich einfach zu Hause einzuschließen und nie wieder rauszugehen, machten sich breit.

Damals wusste ich nicht, dass mein Nervensystem auf Daueralarm gestellt war.

Und ich wusste nicht, dass ich etwas dagegen tun kann.
Ich wehrte mich einfach konstant gegen die Symptome und wollte sie weg haben.

Das führt aber dazu, dass sie erst recht bleiben.

Der ewige Teufelskreis entsteht.

Fehlt dir auch die Kraft, versuche, deinen Körper und deinen Geist zu entspannen.
Das raubt der Angst einiges an Spielraum.

Es hilft wirklich sehr, wenn wir uns Zeit für uns nehmen und unser Nervensystem wieder stabilisieren.

Du kannst dafür einiges machen.

Zum Beispiel:

  • ein heißes Bad nehmen
  • ein Spaziergang im Wald oder Park
  • dein Lieblingsessen kochen
  • öfter ausschlafen
  • abends im Bett lesen
  • Dankbarkeit praktizieren

  • Magnesium nehmen* – wichtig für die Nervengesundheit und kann das Nervensystem beruhigen (zu finden auch in grünem Gemüse, Nüssen, Samen, Vollkorn)
  • öfter mal lachen 😊
  • positive Affirmationen zum Einschlafen hören
  • etwas zeichnen
  • beruhigende Kräutertees trinken
  • puzzeln

All diese Techniken greifen direkt in die Art und Weise ein, wie dein Körper mit Stress umgeht, und aktivieren den Parasympathikus.
Das ist jener Teil deines Nervensystems, der für Ruhe und Regeneration zuständig ist.

Sie helfen dir, aus dem Alarmmodus herauszukommen und in einen Zustand der Entspannung zu finden.
Wenn du nur eine Handvoll dieser Maßnahmen umsetzt, hast du eine hervorragende Unterstützung, um deine Ängste zu lindern und mehr (innere) Ruhe zu finden.

Ich weiß, der Weg raus aus der Angst ist super anstrengend, und wir kommen öfter als uns lieb ist an unsere Grenzen.
Aber den Kopf in den Sand stecken gilt nicht.
Es ist dein Leben, lass es dir von der Angst nicht ruinieren.

Wir packen das, ok?🍀🌼🌼

Janin


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