
Du musst die Angst annehmen, wenn sie gehen soll – meine persönlichen Tipps wie das klappt
Hast du dir auch schon oft die Frage gestellt, wie das eigentlich gehen soll?
Die Angst annehmen?
Mir ging es lange so.
Wie soll ich das Gefühl annehmen, dass ich gleich in die Tram kotze?
Oder dieses beklemmende Gefühl, bevor ich die Wohnung verlasse?
Ein bisschen weiche Beine, ein schwammiges Gefühl im Kopf und immer diese Gedanken:
Was, wenn es mir noch schlechter gehen wird?
Und was ist mit der chronischen Angst über Wochen und Monate, bei der man gar nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht?
Wie soll ich das annehmen?
Auf Insta schrieb mir mal jemand, ich solle mit der Angst tanzen.
Was zur Hölle..
Sprechen wir darüber was ich heute mache, wenn Angst kommt.
Wie ich es geschafft habe sie anzunehmen, zu akzeptieren und den Widerstand gegen sie loszulassen.
(Ich habe noch leichte Symptome, aber ich bin meilenweit von dem entfernt, was für viele von euch leider noch der Alltag ist.)

Ich nutze zwei unterschiedliche Herangehensweisen, um die Angst anzunehmen.
Beide sind wichtig.
Zum einen wäre da die Basis.
Das ist alles, was Entspannung in den Körper bringt.
Ich unterteile das noch in 4 Punkte:
- Meditation
- Fitness/leichtes Krafttraining
- Aufenthalt in der Natur
- Entspannte Dehnübungen zum Runterkommen
(Ich nutze fürs Dehnen zum Beispiel gerne dieses Video, mit so einer richtig schönen Duselmusik im Hintergrund 😄 Perfekt!)
Du kannst dich aber auch für andere Dinge entscheiden.
Hauptsache du fühlst dich hinterher gut und konntest abschalten.
Meditation ist für mich das mächtigste Instrument gegen Angst, da sie sich auf viele Prozesse im Körper auswirkt und insbesondere eben auf unser Gefühlszentrum im Gehirn.
Also da, wo auch die Angst losfeuert.
Sie hat mir zum ersten Mal ermöglicht, die Angst zu beobachten, statt gedanklich durchzudrehen.
Das war eine besondere Erfahrung und ich habe sie seitdem sehr vertieft.
Quasi auch die Angst vor der Angst damit schon stark zurückgedrängt.
(Angst vor der Angst ist der häufigste Grund, warum Langzeit-Angsthasen nicht heilen. Lies mehr darüber in meinem Mini-E-Book👇)

Die zweite Herangehensweise, um die Angst anzunehmen, hat auch mit Entspannung zu tun.
Ich nutze regelmäßig Atemübungen.
Abends vor dem Schlafen, wenn ich in der Natur bin, in einem übervollen Geschäft oder bevor ich die Wohnung verlasse.
Und natürlich auch immer dann, wenn ich Angstsymptome bemerke.
An meiner Wohnungstür hängt sogar ein kleines Post-it wo atmen draufsteht 😊
Denn Atmung hilft dir wirklich, wenn du Panik schiebst.
Die tiefe Atmung greift in dein Nervensystem ein und gibt Signale zur Entspannung.
Angst und tiefes, ruhiges Atmen – ein unlogischer Prozess für den Körper.
Die Atmung wird ja eher flach bei Angst und Panik und führt so bei manchen auch zur Hyperventilation.
Und vielleicht erinnerst du dich ja noch:
Dein Gehirn kann nicht unterscheiden, ob du in Gefahr bist oder nicht.
Es feuert alle Botenstoffe raus, wenn du das erste kribbeln oder komische Gefühl im Körper wahrnimmst.
Du denkst, oh Shit – dein Gehirn denkt das gleiche und drückt sofort den Panikbutton.
Du kannst den Spieß aber auch umdrehen.
Wenn du ruhig atmest, hilfst du deinem Gehirn und deinem Körper zu verstehen, dass die Gefahr vorbei ist und das System wieder runterfahren kann.
Ist das nicht cool?
Ich weiß, es erfordert etwas Übung.
Auch für mich war es herausfordernd am Anfang.
Insbesondere, weil die Angst ja trotzdem nicht gleich aufhört.
Da ist so viel Adrenalin im Spiel, dass der Körper leider einen Moment braucht, um sich wieder zu beruhigen.
Aber nur Mut, das wird mit jedem Mal besser und irgendwann schaffst du es auch, dass es sich gar nicht mehr so extrem aufbauscht.
Wir sind eben doch nicht so hilflos, wie wir manchmal denken.
Wir müssen nur wissen, was wir tun können, um die Angst anzunehmen.
Denn wenn wir uns wehren, bleibt sie bestehen.
Was mir noch half, um meine Ängste anzunehmen, statt in den Widerstand zu gehen:
Mir half auch das Wissen um die körperlichen Prozesse, die bei Angst vor sich gehen.
Es hat die Entspannungsübungen extrem gut ergänzt und gibt mir noch mehr Sicherheit, wenn ich Angstsymptome wahrnehme.
Ich weiß, das Beschäftigen mit der Symptomatik kann auch schon herausfordernd sein.
Aber weißt du was:
Es wird meistens besser, wenn wir dahin schauen, wo es am meisten zwiebelt.
Das ist im Leben leider oft so und doch leiden wir lieber lange, bevor wir uns dem Problem endlich zuwenden und es lösen.
Keine optimale Herangehensweise, aber eine menschliche.
Also wenn du deine Ängste auch besser verstehen möchtest, ist hier mein E-Book über die 20 häufigsten Angstsymptome.
Dort zeige ich dir in einfachen Worten, was wirklich in deinem Körper passiert wenn du Angst hast und wieso das ganz normal ist und nicht gefährlich.
Ich habe es geschrieben, damit auch du deine Angst durchschaust und so nach und nach auch annehmen kannst.
Möchtest du lieber auf dem Blog weiterlesen, kommst du hier zu einem Artikel, der sich noch einmal mit 10 weiteren Angstsymptomen beschäftigt, wie sie sich anfühlen und was du dagegen tun kannst.
Bleib tapfer,
Janin

